ASBL
Die 5 Gründungsmitglieder
Am 28. Oktober 2008 haben die fünf Vereinigungen "Aide Familiale", "KMA Victor Elz", "Fir ons Kanner", "Clara Fey" sowie "Françoise Dufaing", in einer konstituierenden Generalversammlung eine neue soziale Vereinigung ins Leben gerufen. Angesichts der Entwicklung der soziopolitischen Rahmenbedingungen und in Erwägung des synergistischen Potenzials - das sich durch das Zusammenlegen ihrer Aktivitäten ergeben würde - sind sie zur Schlussfolgerung gelangt, dass durch ein Zusammenschluss der Fortbestand und die Weiterentwicklung ihrer Werke gewährleistet werde. Die fünf Organisationen sahen vor, dass ihre Aktivitäten in verschiedenen Etappen innerhalb von drei Jahren in der neuen Vereinigung integriert würden. Im Jahr 2011 ist arcus als der neue zusammenführende Träger aus diesem Prozess hervorgegangen.
Der Verwaltungsrat
Verwaltungsrat | Funktion | Exekutivbüro |
Wolter Jacques | Präsident | Baddé Robert |
Baddé Robert | Vize-Präsident | Lux-Hennecke Jutta |
Welter Christophe | Schatzmeister | Meisch Nico |
Meisch Nico | Sekretär | Welter Christophe |
Wolter Jacques | ||
Lux-Hennecke Jutta | Mitglied | |
Hamus Henri | Mitglied | |
Lause Dorothe-Maria | Mitglied | |
Weis Richard | Mitglied | |
Meyer Karin | Mitglied | |
Ries Marie-Christine | Mitglied | |
Schmit-Streff Edmée | Mitglied | |
Reiff Sonja | Mitglied | |
Weis Christian | Mitglied |
Die Gründer
Aide Familiale asbl
Die gemeinnützige Vereinigung „Aide Familiale“ ist in den 50er-Jahren gegründet worden, sowohl von Vertretern der luxemburgischen "Caritas" als auch von Personen, die sich der sozialen Lehre der Kirche verpflichtet fühlten. Ziel der „Aide Familial“ war es insbesondere die Nöte und Schwierigkeiten zu lindern, denen viele Familien in dieser beschwerlichen Periode der Nachkriegszeit begegneten.
Die "Aide Familiale" hat sich zu Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 1951 der häuslichen Hilfe für benachteiligte Familien gewidmet. Aus verschiedenen Gründen war es damals einigen Eltern, vor allem alleinerziehenden Müttern, nicht möglich den Haushalt zu führen und die Erziehung der zahlreichen Kinder zu gewährleisten.
Infolge des stetigen sozialen Wandels und Dank der Erweiterung verfügbarer Angebote, sind im Lauf der vergangenen Jahre die oben genannten Fälle seltener geworden. Parallel zu dieser Entwicklung ist ein beträchtlicher Hilfe- und Unterstützungsbedarf für ältere Personen und anderen Menschen, die auf Hilfe von Außen angewiesen sind, entstanden. Aus dem Grund hat sich die Vereinigung ab den 70er-Jahren und bis zum Ende der 90er-Jahre am Ausbau der häuslichen Hilfsdienste für ältere Menschen beteiligt.
Im Rahmen der Einführung der Pflegeversicherung am 1. Januar 1999 hat die Trägergesellschaft die Aktivitäten für Senioren ins neue Hilfs- und Pflegenetz "Stëftung Hëllef Doheem“ integriert.
Der Personalbestand reduzierte sich innerhalb eines Jahres von mehr als 200 Mitarbeitern auf rund 40. Die "Aide Familiale" hat sich in den Folgejahren für eine Politik der Diversifizierung ihrer Aktivitäten eingesetzt, indem sie insbesondere sozio-pädagogische ambulante Hilfsangebote entwickelt hat, und indem sie die Verwaltung mehrerer "Maison Relais", wie auch die Verwaltung der neuen stationären Einrichtung „Kannerhaus Junglinster“ übernommen hat.
Clara Fey asbl
"Clara Fey" wurde am 14. April 1815 in Aachen geboren, in einem religiösen und sozial stark engagiertem Umfeld. Die industriell geprägte Stadt Aachen kannte alle sozialen Probleme der Zeit, so unter anderem die wachsende Zahl von Straßenkindern, für die sich niemand verantwortlich zeichnete. "Clara Fey" gründete eine Schule für diese hilfsbedürftigen Kinder. Für "Clara Fey" war die Gewährleistung einer schulischen Ausbildung allerdings nicht genug. Gemeinsam mit Freunden engagierte sie sich mit vollem Einsatz für diese Kinder. Sie verschrieb sich der Unterrichtung und Erziehung der Kinder.
Am 2. Februar 1844 erhob "Clara Fey", mit Freunden, eine religiöse Gemeinschaft die "Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus“. Die Kongregation, unter der Aufsicht von Mutter "Clara Fey", erlebte sowohl in Deutschland, als auch im Ausland eine aussergewöhnliche Entwicklung. Seit 1857 befindet sich die Kongregation auch in Luxemburg.
Um 1970 unterhielt die Kongregation ein Institut für behinderte Kinder in Rümelingen und ein Internat für Mädchen in Echternach. Da die finanzielle und materielle Situation der Kongregation sehr prekär war, bot das Familienministerium ihre Unterstützung an. Gemeinsam wollte man benachteiligten Kindern helfen und ihnen eine Perspektive schenken. Die Notwendigkeit der juristischen Unterscheidung der verschiedenen subventionierten Institutionen führte am 20. Juni 1974 zur Gründung einer gemeinnützigen Vereinigung, die unter dem Namen der Gründerin der Kongregation – "Clara Fey" – bekannt wurde.
Das "Institut Saint-Joseph" in Rümelingen wurde von der Vereinigung übernommen. Nach und nach wurde diese Institution eine Anlaufstelle für Bedürftige und im Jahr 1990 der luxemburgischen Caritas überschrieben. In Echternach wurde das Internat geschlossen. Die Vereinigung "Clara Fey" hat im Jahr 1976 eine Betreuungseinrichtung in Echternach gegründet: das "Foyer Sainte-Claire“. Im Jahr 1985 wurde das "Foyer de Jour Haemelmais“ gegründet. Die beiden Institutionen teilen sich das ehemalige Kloster der Schwestern in Echternach.
Fir ons Kanner asbl
Die gemeinnützige Vereinigung "Fir ons Kanner“ ist unter den Sozialdiensten des Landes einer der ältesten – "Fir ons Kanner“ wurde im Jahr 1959 gegründet. Sie ist in den 50er-Jahren sowohl von Vertretern der luxemburgischen "Caritas" als auch von Personen gegründet worden, die sich der sozialethischen Lehre der Kirche verpflichtet fühlten. Ziel von "Fir ons Kanner“ war es insbesondere die Nöte und Schwierigkeiten zu mildern, denen viele Familien begegneten.
"Fir ons Kanner“ widmet sich den Problemen von in Not geratenen Kindern, und übernimmt hier im Besonderen die Vermittlung und deren Betreuungsaufgaben im Vormundschafts- und Adoptionswesen. Aber auch bei der Platzierung in Pflegefamilien oder in spezialisierten Einrichtungen steht die Vereinigung den Kindern zur Seite.
In den Jahren 1978 und bis 2003 waren die beiden zentralen Betätigungsfelder folgende: Einerseits die Versorgung und Betreuung von Kindern, die nicht mehr in ihrem familiären Umfeld leben konnten und vor einer Platzierung in eine Pflegefamilie standen. Andererseits die Betreuung durch Tageseltern, die die Kinder am Tag versorgten, während die Eltern arbeiteten.
Den gesellschaftlichen Veränderungen in der luxemburgischen Bevölkerung Rechnung tragend, beteiligt sich "Fir ons Kanner“ seit 2003 an der Konzeptualisierung und an der praktischen Umsetzung der flexiblen Betreuungsstrukturen für Kinder. Eine dieser Strukturen ist das Konzept der Maison Relais, das im Jahre 2005 erfolgreich umgesetzt wurde. Bis 2009 verwaltet der Träger, im Auftrag verschiedener Gemeinden, elf "Maison Relais".
Mit der Einführung des Gesetzes über Erziehungsbeistand wird der Kinderbetreuungsdienst durch die "Agence Dageselteren“ ersetzt und hat als neuen Auftrag die Qualitätsentwicklung der Arbeit mit den Tageseltern zu meistern.
Françoise Dufaing asbl
Die Vereinigung "Françoise Dufaing“ ist aus dem vielseitigen karitativen Wirken der "Franziskanerschwestern von der Barmherzigkeit" hervorgegangen. Diese widmeten sich der Alten- und Krankenpflege, der Erziehung von Kindern und Jugendlichen sowie der ambulanten Familienhilfe. Seit 1869 und noch bis heute sind die Franziskanerschwestern auf ihren angestammten Tätigkeitsfeldern aktiv und haben sich diversen sozialen Herausforderungen gestellt.
Im Zuge einer gesetzlichen Neuregelung wurde im Jahr 1979 die gemeinnützige Organisation "Françoise Dufaing“ ins Leben gerufen - mit dem Namen der Gründerin der Kongregation. Die Trägerschaften des Kinderheims "Institut St. François", des "Kannerheem Itzig", des "Foyer de Jour St. François" und des Altenheims Grevenmacher wurden übernommen.
Fortan machte sich die Vereinigung zur Hauptaufgabe die Erziehung, Betreuung und Versorgung von Kindern wie auch Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch die Familienarbeit im Herkunftsmilieu der anvertrauten Menschen.
Das "Institut St. François" als Einrichtung der stationären Erziehungshilfe beherbergte anfänglich fünf Wohngruppen für Kinder- und Jugendliche. Später wurde das Angebot auf drei Wohngruppen reduziert. Eine Wohngruppe für Jugendliche wurde in der Stadt Luxemburg neu eingerichtet. Ab 1990 wurde diese Wohngruppe in ein Projekt für betreutes Wohnen für junge männliche Erwachsene überführt. Das "Kannerheem Grevenmacher“, in den Räumlichkeiten der früheren Haushaltungsschule wurde ab 1997 bis 2000 vollständig renoviert und herbergt seitdem 2 Wohngruppen.
Die Arbeit mit den Herkunftsfamilien wurde im systemisch orientierten beruflichen Handeln des "Kannerheem“ zur Selbstverständlichkeit und mündete in einem dafür eigens geschaffenen Dienst der ambulanten begleitenden Familienarbeit.
Als Antwort auf die immer größere Nachfrage auf Tagesbetreuung schulpflichtiger Vor- und Grundschüler wurden ab September 1979 die ersten Grundschulkinder aus Grevenmacher im neu konzipierten "Foyer de jour Saint François" aufgenommen. Von 1984 an wurde diese Kindertagesstätte nach und nach weiter ausgebaut unter dem Namen "Foyer de Jour Museldrauwen".
Der Kinderhort "Crèche"- und "Foyer de Jour Museldrauwen" mit seinen 70 Plätzen sieht seinen Auftrag darin eine Ergänzung zur Familienbetreuung zu schaffen für Kinder, deren Eltern nicht die Möglichkeit haben, sie tagsüber ganz oder teilweise zu betreuen.
KMA Victor Elz asbl
Das Haus in Itzig hat eine historisch interessante Vergangenheit:
Als im Jahre 1795 die Stadt Luxemburg von den Österreichern besetzt und von den Franzosen belagert wurde, befand sich das Hauptquartier der letzteren in Itzig. Der Festungsgouverneur General von Bender sandte zwei Stabsoffiziere an den französischen Divisionsgeneral Hatry, um die Bedingungen zu erfahren unter denen sie die Festung übergeben müssten und in Ehren abziehen könnten. Diese wurden am 1. Juni 1795 in Itzig im späteren Waisenhaus unterzeichnet. Als der Friede beschlossen war, wurde eine Linde, fürderhin Friedenslinde genannt, im Hofe gepflanzt.
Im Jahre 1865 kaufte Frau Pescatore das "Haus Richard" in Itzig und vermachte es den Franziskanerschwestern als Wohnheim für Waisenkinder. Durch die vorangegangene Choleraepidemie, der viele Erwachsenen zum Opfer fielen, stieg die Zahl an Waisenkinder stark an.
Im Jahr 1865 zogen die ersten Waisenkinder in Itzig ein.
Mutter Franziska sorgte seinerzeit dafür, dass jedes Kind beim Verlassen des Waisenhauses eine ausreichende Aussteuer bekam und ihm bei der Suche eines Arbeitsplatzes geholfen wurde. Sie selbst erkundigte sich, wie die jungen Menschen mit ihren Arbeitgebern zurecht kamen.
Bedingt durch gesetzliche Neuregelungen wurde 1979 die asbl "Françoise Dufaing" gegründet und übernahm unter anderem die Trägerschaft des "Kannerheem Itzig“.
Im Jahre 1990 wurde mit der Dezentralisierung des Kinderheims begonnen, um so eine bessere Integration der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Das Generalkapitel der Franziskanerschwestern beschloss 1991 die Trägerschaft des "Kannerheem Itzig" an die katholische Männeraktion "KMA Victor Elz" zu übergeben.