ARCUS asbl

Das Aufnahmealter der Kinder und Jugendlichen im „Kannerhaus Gréiwemaacher“ liegt zwischen drei und 17 Jahren. Jugendliche haben bei Bedarf die Möglichkeit über die Volljährigkeit hinaus in ihrer jeweiligen Wohngruppe betreut zu werden.

Das stationäre, intensivpädagogische Angebot ist an Kinder und Jugendliche gerichtet, die aufgrund ihrer aktuell prekären Lebenssituation auf die stationäre Hilfemaßnahme angewiesen sind.

Die Hilfemaßnahme richtet sich dabei nicht nur an die stationär betreuten Kinder und Jugendlichen, sondern bindet möglichst das Familiensystem mit ein, um gemeinsam eine gesamtheitliche Unterstützung zu gestalten.

In den verschiedenen Wohngruppen des „Kannerhaus Gréiwemaacher“ werden sowohl Kinder und Jugendliche betreut, die gerichtlich platziert wurden, als auch Kinder und Jugendliche, die im Rahmen einer freiwilligen Hilfemaßnahme untergebracht wurden.

Das Angebot des "Kannerhaus Grevenmacher" umfasst unter anderem:

• Eine intensivpädagogische, individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes bzw. Jugendlichen abgestimmte stationäre Hilfemaßnahme
• Ein interdisziplinäres Team, dass sich kontinuierlich fachlich weiterbildet
• Der Qualitätssicherung dienen zudem die wöchentlichen Teambesprechungen, regelmäßige Fallsupervisionen und Teamsupervisionen für das pädagogische Team
• Ein BezugserzieherInnensystem, sowie die Möglichkeit bei Bedarf kürzere oder längere pädagogische Einzelsetting oder Auszeiten zu planen, um den jeweiligen Bedürfnissen und der individuellen Entwicklungen des Kindes bzw. des Jugendlichen gerecht zu werden.
• Einen individuell auf das Kind/den Jugendlichen abgestimmten Förder- und Entwicklungsplan, der die partizipative Einbindung je nach Alter und Entwicklungsstand vorsieht.
• Ein breites Repertoire an pädagogischen Interventions- und Unterstützungsmöglichkeiten
• Die Kooperation mit externen psychologischen und psychiatrischen, therapeutischen, sowie pädagogischen Fachkräften.
• Intensive ressourcenorientierte Familienarbeit und Gestaltung von begleiteten und/oder unbegleiteten Besuchskontakten
• Begleitung und Unterstützung der schulischen und beruflichen Entwicklung
• Begleitung und Förderung von Verselbstständigungsprozessen 

Die unterschiedlichen Wohngruppen des "Kannerhaus Grevenmacher" sind rund um die Uhr sieben Tage die Woche geöffnet.

Die Beteiligung der Adoptiv-Eltern an der Unterbringung ist einkommensabhängig und wird von Seiten des ONE geklärt.

Die jeweiligen Wohngruppen verfügen über ein interdisziplinäres Team bestehend aus Sozialpädagogen, Erziehern, Heilpädagogen und pädagogischen Hilfekräften. Ein Teil der MitarbeiterInnen verfügt über therapeutische und/oder vergleichbare Zusatzausbildungen. Die Teams werden von Haushaltshilfen, Hausmeistern und administrativen Fachkräften unterstützt. Jedes pädagogische Team verfügt zudem über eine Gruppenleitung (chef de groupe) und eine pädagogische Beratung (assistant pédagogique). Die Einrichtungsleitung (chargées de la direction) des „Kannerhaus Gréiwemaacher“, besteht aus zwei Sozialpädagogen, die zudem über unterschiedliche Zusatzausbildungen verfügen.

Das Kannerhaus Gréiwemaacher verfügt über Büro- und Gesprächsräume im Bürogebäude in Grevenmacher.

Zwei größere Wohngruppen (Kindergruppe mit 8 Kindern & Jugendgruppe mit 9 Jugendlichen) befinden sich während der Renovierung des ursprünglichen historischen Gebäudekomplexes, in Beidweiler.

Kleingruppen mit 4 Klienten befinden sich in Grevenmacher und Olingen.

In Sandweiler befindet sich eine weitere Jugendwohngruppe mit 8 Jugendlichen.

Das "Kannerhaus Grewenmacher" arbeitet mit einem systemisch professionellen Handlungsansatz. Man setzt auf ein umfassendes, lebenskontextgebundenes, psychosoziales Fallverstehen, fallspezifische Diagnostik, multiperspektivische Fallberatung sowie Fall- und Themenspezifische Kooperation im Helfersystem.

Die Grundhaltung der pädagogischen Fachkräfte des Kannerhaus Gréiwemaacher basieren auf der Annahme, dass ein jedes Verhalten dem Strukturerhalt dient (der sogenannte „Gute Grund“). Die Erfüllung oder Nicht-Erfüllung von Bedürfnissen auf der sozialen Ebene, sowie die der Wünsche und Ängste auf der mentalen Ebene und die daraus resultierenden Glaubenssätze und Erfahrungen, bilden die Struktur eines jeden Menschen.

Das Konzept des Kannerhaus Gréiwemaacher basiert damit auf den Grundlagen und den Inhalten von Touch Communication nach Martin Straus.

Die wissenschaftlich fundierten Kenntnisse aus der Neurobiologie und der Hirnforschung bilden die Grundlage des pädagogischen Handelns und untermauern die pädagogische Haltung und die Ansätze nach denen das Kannerhaus Gréiwemaacher arbeitet.

Weitere methodische Ansätze, die das Konzept des Kannerhaus Gréiwemaacher prägen und nach denen gearbeitet wird, sind die neue bzw. systemische Autorität, die Traumapädagogik, die dialektisch behaviorale Therapie für Adoleszenten und das Deeskalationsmanagement.